Inspiration: Kolumne
MACHEN (LASSEN)
Die meisten Menschen sind ständig am Machen. Wir machen den ganzen Tag etwas – wir machen unseren Job, wir machen wichtige Erledigungen, wir machen den Haushalt, wir machen Sport, wir machen Ausflüge, wir machen Urlaub, wir machen auch mal nichts (wobei es das nicht gibt – da machen wir halt bloß was anderes und/oder entspannendes), wir machen sinnvolles und manchmal auch sinnloses. Unsere „ToDo-Listen“ (zu machen) sind meist gut gefüllt und werden selten kürzer, weil wir oft nach Erledigung von zwei Punkten drei neue hinzufügen.
Es gibt sogar ein Magazin mit dem Titel „Die Macher“ – Menschen, die besonders viel machen bzw. die besonderes machen (wem auch immer es obliegt zu sagen, was das ist). Auch im Human Design gibt es den Umsetzer – sprich: den Macher. Oft nehmen wir uns zu viel vor und überfordern uns dadurch bzw. geraten in Stress. Auch kein unbekanntes Phänomen. Ein Freund von mir hat mal den weisen Spruch von sich gegeben: Ich kann nicht alles auf einmal machen, aber ich kann alles auf einmal lassen. Stimmt! Doch das passiert eher selten in unserer leistungs- und erfolgsorientierten Gesellschaft.
Es gibt dann noch zwei weitere Arten von „Machen“. Manche Menschen lassen Dinge für sich machen. Sie delegieren, bezahlen Geld dafür und lassen sich unterstützen. Eine schlaue Lösung – ein Geben und Nehmen, wenn wir (zu) viel zu tun haben. Wo wir wieder beim „um Hilfe bitten“ sind, dass jeder gerne lernen darf.
Und abschließend noch die (auch nicht seltene) Variante des „mit uns machen lassen“. Hier werden wir zur Marionette von anderen, die mit uns machen, was sie möchten. Die unser Leben steuern, beeinflussen, im wahrsten Sinne des Wortes die Fäden ziehen und die Knöpfe drücken. Dies schränkt unseren Handlungsspielraum ein und wir werden mitunter manipuliert. Hier heißt es Vorsicht und sich aus dieser Abhängigkeit lösen. Wir sind freie Menschen (Gott sei Dank!) und dürfen auch gerne so entscheiden. Zum Beispiel, ob wir alles machen „müssen“ – denn wenn wir mal etwas nicht machen, macht es meistens auch nichts. In diesem Sinne wünsche ich uns allen einen entspannten Sommer – mit ganz viel freien Entscheidungen, was wir wann und mit wem machen.