Inspiration: Kolumne

GE(H)DENKEN

Rund um Allerheiligen und Allerseelen gedenken wir oft bewusster und aktiver unserer Liebsten, die nicht mehr unter uns weilen. Friedhöfe werden besucht, Kerzen angezündet, Familientreffen organisiert. Natürlich denken wir auch sonst oft an sie und machen uns Gedanken, wie es ihnen wohl geht und vermissen sie.

Generell denken wir Menschen sehr oft – eigentlich ständig. Manchmal (bei einigen mehr und bei anderen weniger) geht dieses Denken in Richtung „zu viel nachdenken“ und grübeln. Wir zerdenken Dinge, Situationen und Umstände – fast wie eine Spirale bzw. im Kreis – und kommen dabei nicht immer auf den berühmten „grünen Zweig“ mit unserer Denkerei. Fühlt sich manchmal ganz schön trostlos an. Mir persönlich geht es da nicht die Spur anders. Ich würde mich als Meisterin im Denken bezeichnen, die kaum noch eine Spur von „im Hier und Jetzt leben“ sieht, obwohl ich natürlich weiß, dass dies viel besser wäre. Wenn wir das Denken trotzdem nicht lassen können (was ich verstehe), dann empfehle ich zumindest eine aktive Variante davon. Es lässt sich deutlich besser über kniffliges nachdenken, wenn wir dabei in Bewegung sind – also beim Gehen. Ge(H)denken sozusagen (endlich wieder ein Wortspiel).
Körperliche Bewegung erleichtert die geistige Höchstleistung um einiges, frische Luft tut (jedem!) gut und ermöglicht neue Perspektiven und andere (oft bessere) Sichtweisen. Generell sehen wir, wenn wir draußen sind, andere Dinge als nur unser Wohnzimmer. Es können Inspiration, Freude und Dankbarkeit viel leichter entstehen in uns – und wer möchte diese Gefühle nicht? Erfahrungsgemäß funktioniert das „Ge(H)denken“ besonders gut am Berg bzw. auf einer Anhöhe (muss kein 3.000er sein, wer dies zufällig nicht vor seiner Haustüre stehen hat) – die Sorgen im Tal wirken von oben kleiner.
Ich möchte hiermit nochmals betonen, dass das Denken nicht automatisch schlecht ist – bei manchen Mitmenschen würde man sich ja direkt wünschen, dass sie es öfter tun, allerdings ist es so, dass die Spezies Mensch dazu neigt, sich zu viele Gedanken zu machen und manchmal automatisch negativ denkt. Warum etwas nicht klappen wird, warum etwas keinen Sinn macht und warum wir da sowieso nichts ändern können. Bitte unterschätzen wir die Macht der (eigenen) Gedanken nicht – es entstehen bleibende Einstellungen und Haltungen. So funktioniert es auch mit positiven und zuversichtlichen Gedanken. Eine gute Idee also.
Und wenn ihr gerne jemanden dabei hättet, können wir aus dem GE(H)DENKEN auch ein GE(H)SPRÄCH machen.

Viel Freude beim Gehen!