Inspiration: Kolumne
ANGST-HASEN
„Angsthase“ ist ein Wort aus meiner Kindheit. Wenn man sich etwas nicht (zu)getraut hat, wurde man von den anderen rasch als „Angsthase“ abgestempelt. Dabei ist die Tatsache, Angst zu haben, etwas zutiefst Menschliches, das uns allen des Öfteren passiert. Wie so oft im Leben, stellt sich „nur“ die Frage, wie wir damit umgehen. Gerade rund um Ostern passt für mich ein wenig „Beschäftigungstherapie“ mit dem Angst-HASEN hervorragend.
Weit verbreitet (auch in meinem Leben) ist die Angst vor Veränderung. Beruhigendes gleich vorweg – meist ist die Angst vor Veränderung am stärksten VOR der Veränderung. Das Gefühl der Beklemmung macht sich breit – als stünde man am Rande eines Abgrunds, kurz vor dem Sprung ins Unbekannte. Dabei birgt sich dahinter ein Potential für tiefgreifendes persönliches Wachstum. Was wir in solchen Zeiten aber kaum erkennen (wollen). Ohne Veränderung(en) würden wir stagnieren und in alten Mustern verharren. Veränderungen sind unvermeidlich und ständig, ob wir nun wollen oder nicht. Das Verlassen der (beliebten) Komfortzone bringt uns die Möglichkeit, stärker, weiser und auch authentischer zu werden.
Das klingt ja alles ganz fein – dennoch ist sie da, die Angst davor. Und sie ist menschlich. Denn wir haben alle das Bedürfnis nach Sicherheit und Stabilität. Unser Gehirn bevorzugt Vertrautes. Und nicht Ungewisses. Angst ist kein Zeichen von Schwäche.
Wenn wir zu Veränderungen gezwungen werden (was in aller unserer Leben vorkommen soll), werden wir auch zu Entscheidungen gezwungen. Und auch mit dem Treffen von Entscheidungen sind wir oft nicht so geübt. Wir müssen in solchen Fällen Prioritäten überdenken und gegebenenfalls neu setzen.
Was kann helfen, den Angsthasen in uns zu überwinden oder zumindest bestmöglich zu versorgen? Ein positiver Blickwinkel (ja, das hören wir ungerne in solchen Situationen) und dass wir die Möglichkeiten der (beklemmenden) Situation erkennen. Neugier und Offenheit als weitere Zutaten für das Geheimrezept zur Angsthasen-Behandlung. Lasset uns versuchen, die Veränderungen aktiv mitzugestalten anstatt wie gelähmt zu verharren. So bleiben wir in Bewegung, nehmen die Herausforderungen des Lebens mit ein wenig mehr Schwung an und hoppeln wie Hasen durch die frühlingshafte Osterzeit! Gutes Gelingen uns allen!